Klavier Festival Ruhr
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Praxis des kreativen Musikunterrichts

Zur Idee und Praxis des kreativen Musikunterrichts

Zur Idee und Entwicklung des kreativen Musikunterrichts
Praktische Umsetzung im Klassenzimmer
Professionelle Musiker im Klassenzimmer

Zur Idee und Entwicklung des kreativen Musikunterrichts

Den meisten Kindern macht es Freude, Musik nicht nur zu hören und zu spielen, sondern auch selbst zu erfinden. Ziel des kreativen Musikunterrichts ist es, Kinder zu unterstützen, ihre eigenen musikalischen Ideen zu entwickeln und diese auch selbst aufzuführen. Die Rolle des Lehrers besteht darin, den Schülern Aufgaben zu stellen, mittels derer sie selbständig eigene musikalische Ergebnisse erarbeiten können. Zugleich führt er die Schüler nach und nach in die Grundlagen der Improvisation und Komposition ein.

Dass viele Schüler durch die eigene kreative Tätigkeit ein anderes Verhältnis zur Musik entwickeln, zeigt sich in einem Land wie Großbritannien. Die schöpferische Beschäftigung mit Musik hat dort die Vielfalt der musikalischen Aktivitäten in der Schule wesentlich bereichert und zugleich die Möglichkeit geschaffen, die verschiedenen Begabungen und die unterschiedliche Herkunft der Schüler in das Unterrichtsgeschehen einzubeziehen. Mittlerweile ist die Erfindung von Musik ein fester Bestandteil des regulären Lehrplans an britischen Schulen. Improvisation und Komposition stehen gleichberechtigt neben anderen Aktivitäten wie Singen, Instrumentalspiel und der Beschäftigung mit Musikgeschichte und -theorie. Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern spielen Formen des kreativen Musikunterrichts eine zunehmend wichtigere Rolle.

Kreative Arbeit und klassisches Repertoire

Viele Schüler empfinden das Lösen musikalischer Probleme als eine anregende Tätigkeit. Die Erfahrung zeigt, dass es Kindern nicht nur Spaß macht, Musik selbst zu erfinden, sondern dass sie zugleich ein tieferes Verständnis für musikalische Prozesse entwickeln. Als besonders fruchtbar erweist sich dabei der Ansatz, ein faszinierendes Werk der Musikgeschichte – in diesem Fall Petruschka von Igor Strawinsky – als Ausgangspunkt des kreativen Musizierens im Klassenzimmer zu nehmen. Indem die Kinder sich mit ähnlichen Problemen und Fragestellungen wie der Komponist auseinandersetzen, entwickeln sie einen aktiven Zugang zu seiner Musik. Sie entfalten ihre eigene Imaginationskraft und schulen zugleich ihr kritisches Urteilsvermögen.

Hierfür ist es notwendig, dass der Lehrer im Vorfeld einfache Elemente und kompositorische Probleme aus dem Bezugswerk auswählt. Auf der Basis dieses Materials formuliert er Aufgaben, anhand derer die Kinder dann im Klassenzimmer ihre eigene Musik erfinden können. Es empfiehlt sich, dass die Kinder das Bezugswerk erst am Ende dieses Prozesses zum ersten Mal hören, denn so wird die Phantasie nicht von vorneherein in eine bestimmte Richtung gelenkt. Natürlich unterscheiden sich nicht nur die Komplexität der kompositorischen Aufgaben und deren Lösungen, sondern auch das verwendete Instrumentarium: Während Strawinsky Petruschka für ein groß besetztes Symphonieorchester komponierte, entwickeln die Kinder ihre Musik auf Orff-Instrumenten oder – wenn sie bereits Instrumentalunterricht haben – auf ihren eigenen Instrumenten.

Ziele des kreativen Musikunterrichts

1. Entwicklung musikalischer Fähigkeiten - Schüler, die sich einem Werk durch eigene schöpferische Tätigkeit angenähert haben, bemerken rasch die Ähnlichkeiten, die zwischen ihrer eigenen Musik und dem jeweiligen Bezugswerk bestehen. Es fällt ihnen zunehmend leichter zu erklären, was der Komponist erreichen wollte und wie er sein Ziel musikalisch umgesetzt hat. Darüber hinaus schult die kreative Arbeit das kritische Urteilsvermögen der Schüler – sie sind in der Lage, zu erläutern, was sie in dem jeweiligen Musikwerk überzeugt, und was dem Komponisten ihrer Meinung nach nicht so gut gelungen ist.

2. Entwicklung sozialer und persönlicher Fähigkeiten - Kreativer Musikunterricht, bei dem alle Schüler einer Klasse in Gruppenarbeit Musik erfinden und spielen, fördert nicht nur musikalische Kompetenzen, sondern kann sich auch positiv auf die Entwicklung von persönlichen und sozialen Fähigkeiten auswirken.   In der Projektarbeit werden die Kinder dazu angeregt, in kleinen Gruppen zusammenzuarbeiten und gemeinsam ihre Ideen zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Dabei lernen sie, einander zuzuhören, zu verhandeln und gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Außerdem lernen die Schüler, schwächere Kinder in die Gruppe zu integrieren und sich vor anderen zu präsentieren. In diesem Zusammenhang können sie auch ihre Konzentrationsfähigkeit und ihre Disziplin weiterentwickeln, ohne die das Zusammenspiel in einer Gruppe nicht möglich ist. Desweiteren steigert die kreative Arbeit bei vielen Kindern das Selbstvertrauen.

3. Zuhören lernen   - Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir ständig von Geräuschen umgeben sind. In vielen Häusern läuft der Fernseher, das Radio oder die Stereoanlage ununterbrochen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass es vielen Kindern immer schwerer fällt, über einen längeren Zeitraum konzentriert zuzuhören. Viele Lehrer berichten, dass kreative Musikprojekte ein wirksames Mittel sind, um die Fähigkeit des aufmerksamen Zuhörens bei Kindern wieder zu stärken. Beim gemeinsamen Improvisieren lernen die Kinder und Jugendlichen, auf das Spiel ihrer Mitschüler zu hören. Wenn sie selbst ein spezifisches musikalisches Problem bearbeitet haben, verfolgen sie aufmerksam und mit großem Interesse die „Lösungen“, die ein großer Komponist für dieses Problem gefunden hat (z.B. wie Strawinsky die Jahrmarktszenen in Petruschka komponiert hat).

Erklären Sie den Kindern, dass Zuhörer und Ausführende in einem Konzert in engem Kontakt miteinander stehen und achten Sie darauf, dass die ausführenden Gruppen erst mit ihrer Präsentation beginnen, wenn im Klassenraum absolute Stille herrscht. 

Weitere Inspirationsquellen für kreative Projekte. 

Natürlich müssen kreative Musikprojekte nicht unbedingt auf ein spezifisches Werk oder die Musik eines bestimmten Komponisten Bezug nehmen. Eine Geschichte, ein persönliches Erlebnis, ein Bild, ein Film, eine musikalische Technik (z. B. das Prinzip des Ostinato oder der Variation) oder eine musikalische Struktur können ebenso ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für die Erfindung von Musik sein. Entscheidend ist, dass die Kinder eine Reihe von klar definierten und aufeinander aufbauenden Aufgaben erhalten, die ihnen ermöglichen, ihre eigene Musik zu entwickeln. Die Elemente, die sie dabei benutzen, müssen so einfach und zugleich so interessant sein, dass die Schüler sie verstehen und mit Freude verwenden.

Praktische Umsetzung im KlassenzimmerDie Aufgabenstellung

Erklären Sie den Kindern zunächst genau die Aufgabenstellung. (Im Falle von Petruschka z.B.: „Ihr seid Händler und wollt auf einem Markt Melonen verkaufen. Könnt ihr einen musikalischen Ruf erfinden, der so interessant ist, dass die Passanten auf euch aufmerksam werden und eine Melone kaufen wollen?“) Unterteilen Sie die Klasse zur Bearbeitung der Aufgabe in Gruppen (max. 6 Kinder pro Gruppe). „Erfindet eine Musik für...” ist eine zu weit gefasste Aufgabenstellung, die leicht zu Verwirrung führt.

Versichern Sie sich, dass die Schüler die Aufgabenstellung genau verstanden haben, bevor sie sich in ihre Arbeitsgruppen begeben und mit der Erarbeitung der Lösung beginnen.   Ermutigen Sie die Kinder dazu, ihre Ideen möglichst bald auch praktisch auszuprobieren. Ob eine Idee funktioniert oder nicht, zeigt sich häufig erst bei der praktischen Umsetzung und nicht, wenn man lediglich über sie diskutiert. Kinder können in einer Gruppe stundenlang über eine Idee diskutieren und streiten, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.

Das Arbeiten in Gruppen

Die Arbeit in Gruppen hat viele Vorteile. Kinder fällt es oft leichter musikalische Ideen gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen. Außerdem fühlen sie sich bei der Bearbeitung einer Aufgabe in der Gruppe häufig sicherer als alleine.

In vielen Fällen empfiehlt es sich, die Gruppenarbeit am Boden durchzuführen. Die Kinder können sich vor das jeweilige Instrument (z.B. ein Xylophon) knien und haben auf diese Weise ihre Hände in der richtigen Spielhöhe. Stellt man das Xylophon stattdessen auf einen Tisch, so steht es für Grundschüler meistens zu hoch.

Bitten Sie die Kinder, sich in ihrer Gruppe in einen Kreis zu setzen. Auch dies ist auf dem Boden einfacher zu bewerkstelligen. Ziel der Gruppenarbeit ist es, miteinander zu spielen und dies lässt sich am besten erreichen, wenn jedes Gruppenmitglied die anderen Teilnehmer gut hören und sehen kann. Auch die gemeinsame Diskussion und Entwicklung der Ideen wird durch die kreisförmige Sitzordnung erleichtert.

Der Lehrer als Schiedsrichter  .

Wenn Kinder schöpferisch arbeiten, ähnelt die Rolle des Lehrers derjenigen eines Schiedsrichters bei einem Fußballspiel. Nachdem die Aufgabe gestellt worden ist, sollten Sie von Gruppe zu Gruppe gehen und sicherstellen, dass alle Kinder die Aufgabenstellung tatsächlich verstanden haben. Achten Sie darauf, dass jedes Kind in der Gruppe die Möglichkeit hat, sich aktiv zu beteiligen und dass sich die Arbeit in eine positive Richtung entwickelt. Versuchen Sie den Kindern so wenig wie möglich inhaltlich vorzugeben. Sollten die Schüler bei einer Aufgabe tatsächlich nicht weiterkommen, so versuchen Sie ihnen zu helfen, indem Sie Fragen stellen:

  • Was würde passieren, wenn ihr...?
  • Was könnte man machen, um...?
  • Gibt es einen Weg, um...?

Wenn es im Klassenzimmer zu laut wird

Anfänglich kann es bei der Gruppenarbeit zu Schwierigkeiten kommen. Ob eine musikalische Idee tatsächlich funktioniert, zeigt sich erst in ihrer praktischen Erprobung. Wenn Kinder in mehreren Gruppen gleichzeitig singen, spielen und diskutieren, steigt der Lärmpegel im Klassenzimmer beträchtlich.

Unter idealen Bedingungen würde jede Gruppe in einem eigenen Raum arbeiten. In der Praxis steht jedoch häufig nur ein einziger Raum für die Gruppenarbeit zur Verfügung. Um trotzdem arbeiten zu können, bietet es sich an, den Arbeitsprozess zu untergliedern. In regelmäßigen Abständen präsentieren die einzelnen Gruppen Zwischenergebnisse ihrer Arbeit. Auf diese Weise wird zum einen der Lärmpegel reduziert. Zum anderen erhalten die Zuhörer Impulse und Ideen für ihre eigene Arbeit und es entsteht eine gesunde Form des Wettstreits zwischen den verschiedenen Gruppen.

Die Gruppe, die ihre Ergebnisse vorstellt, sollte wirklich erst dann mit der Vorführung beginnen, wenn alle Kinder zur Ruhe gekommen sind und im Klassenraum absolute Stille herrscht.

Kreative Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern erfordert besonderes Einfühlungsvermögen, insbesondere da unser Ansatz der Musikvermittlung auf einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den Kindern und Erwachsenen beruht und allen Beteiligten Spaß machen soll. 

Arbeit mit Kindern, die bereits ein Instrument spielen

Bitten Sie Kinder, die bereits ein Instrument erlernen, dieses mitzubringen und bei der Gruppenarbeit einzusetzen.   Auch Kinder, die erst seit kurzer Zeit Instrumentalunterricht erhalten und nur über geringe Spielkenntnisse verfügen, lassen sich sinnvoll in die kreative Arbeit einbinden. Es wäre schade, wenn man ihnen diese Möglichkeit vorenthalten würde!

Bei unserem Petruschka-Projekt baten wir die Kinder, die bereits Instrumentalunterricht erhielten, ihre Instrumente bei der kreativen Arbeit einzusetzen. Da wir ihr instrumentales Niveau nicht kannten, spielten sie uns zunächst etwas vor. Ausgehend von ihren Fähigkeiten entwickelten wir dann spontan ein kleines Stück. Das wichtigste dabei war, dass die Kinder sich bestätigt und ernst genommen fühlten.

Den eigenen Enthusiasmus zügeln

Wir Erwachsenen tendieren häufig dazu, uns von unserem eigenen Enthusiasmus und unserem Wissen treiben zu lassen. Für einen ausgebildeten Musiklehrer oder Musiker ist es einfach, mit Kindern ein Musikstück zu entwickeln und ihnen genau zu sagen, was sie wann und wie spielen sollen. Im Zentrum des kreativen Musikunterrichts sollte aber nicht die Kreativität des Lehrers stehen, sondern die Entfaltung der schöpferischen Fähigkeiten der Schüler.

Kinder sind in der Lage, selber zu entscheiden, ob ihnen etwas gefällt oder nicht und was musikalisch funktioniert und was nicht.   Musikgeschichtliche Revolutionäre wie Strawinsky haben gezeigt, dass es in der Musik keine ewiggültigen Gesetze und kein absolutes falsch oder richtig gibt.   Ausschlaggebend ist vielmehr der individuelle Geschmack und die eigene Urteilsfähigkeit und Überzeugung. Ziel unserer Arbeit ist es, dass die Kinder durch die eigene schöpferische Tätigkeit ihre musikalische Urteilsfähigkeit entwickeln und durch die Bezugnahme auf Werke großer Komponisten ihre musikalischen Kenntnisse erweitern und ihren Geschmack bilden.

Der Umgang mit den Ergebnissen der Gruppenarbeit

In manchen Projekten erarbeiten die einzelnen Gruppen eigenständige Musikstücke, die so wie sie sind aufgeführt werden können. In anderen Fällen entsteht das Endprodukt erst durch das Zusammenspiel der verschiedenen Kleingruppen. Eine Jahrmarktsmusik, wie wir sie mit Kindern im Petruschka-Projekt entwickelten, lebt davon, dass mehrere Dinge zur gleichen Zeit geschehen.

Sie können die Kinder in ihrem Arbeitsprozess unterstützen, indem sie Fragen stellen und die Schüler ermuntern, ihre Ideen nicht nur zu diskutieren, sondern auch auszuprobieren. Manche Klassen sind in der Lage, eigenständig zu besprechen und zu entscheiden, auf welche Weise die verschiedenen Gruppen zusammengeführt werden sollen. Andere Klassen benötigen dazu die Hilfe des Lehrers. 

Manchmal kann es sinnvoll sein, dass der Lehrer eine mögliche Reihenfolge vorschlägt, die die Schüler zunächst ausprobieren. Im Anschluss können sie dann gemeinsam über Alternativen oder Verbesserungen nachdenken. Versuchen Sie, Ideen der Kinder zunächst immer auszuprobieren und danach mit der Klasse zu diskutieren. So lange Sie die Idee lediglich theoretisch besprechen, besteht die Gefahr, dass die Schüler(innen) Ihnen nicht folgen können, denn es ist schwierig, sich einen musikalischen Prozess vorzustellen ohne ihn tatsächlich zu hören.

Die Aufführung

Vielen Kindern bereitet es große Freude, die Musik, die sie selbst erfunden haben, auch aufzuführen. Daher bietet es sich an, ein Projekt mit einer Aufführung vor anderen Schülern oder den Familien und Freunden der Kinder abzuschließen. Wird ein Projekt in Zusammenarbeit mit professionellen Musikern (einem Pianisten, einem Orchester o.ä.), einem Museum oder anderen kulturellen Einrichtungen durchgeführt, so ergibt sich vielleicht die Möglichkeit, die Ergebnisse in einer außergewöhnlichen Spielstätte öffentlich zu präsentieren. Dennoch ist es wichtig, dass die Projektarbeit nicht einseitig durch die Abschlusspräsentation bestimmt wird. Im Zentrum der Arbeit sollte immer der kreative Prozess des Experimentierens und der Entscheidungsfindung stehen, der hinter verschlossenen Türen im Klassenzimmer stattfindet. 

Professionelle Musiker im KlassenzimmerHintergrund

Seit 1977, als die ersten kreativen Partnerschaften zwischen Schulen und professionellen Musikern in Großbritannien ins Leben gerufen worden sind, wurde die Einbindung von Profi-Musikern in den schulischen Musikunterricht kontinuierlich ausgebaut. Heutzutage hat jedes professionelle Orchester und jede Oper in Großbritannien eine Education-Abteilung und eine große Anzahl von Musikern und Sängern arbeitet regelmäßig mit Schulen zusammen.

Die Idee, ein bereits existierendes Meisterwerk als Ausgangspunkt für ein kreatives Musikprojekt zu verwenden, ist in Deutschland unter dem Begriff “Response-Methode” bekannt. Dieser Begriff entstand 1988, als Richard McNicol und eine Gruppe von englischen Musikvermittlern erstmals in Frankfurt und Berlin mit Musikern des London Sinfonietta und des Ensembles Modern zusammenarbeiteten und eine Konzertserie zu zeitgenössischer Musik mit dem Titel Response entwickelten. Seitdem sind in ganz Europa enge Partnerschaften zwischen Schulen, professionellen Musikern und kulturellen Organisationen entstanden.

Die Rolle des professionellen Musikers im Klassenzimmer

Beim Klavier-Festival Ruhr haben wir das Glück, mit professionellen Musikern aus dem Ruhrgebiet zusammenarbeiten zu können.   So fand das Petruschka-Projekt in Kooperation mit Mitgliedern der Bochumer Symphoniker statt. Professionelle Musiker tragen zu einer Steigerung der Qualität bei und verfügen darüber hinaus über ein breites praktisches Wissen. So sind Orchestermusiker sehr erfahren im Lösen musikalischer Probleme und können dadurch die Kinder bei der Entwicklung ihrer eigenen Musik unterstützen.

Normalerweise sind professionelle Musiker keine ausgebildeten Pädagogen. Daher ist es wichtig, dass die Musiker nicht in die Lehrerrolle schlüpfen. In Bochum waren die Musiker für die Kinder Kollegen, die sie darin unterstützten, ihre eigenen musikalischen Ideen zu entwickeln. Die pädagogische sowie organisatorische Leitung übernahmen der Klassenlehrer und der Workshop-Leiter.

In den gemeinsamen Workshops sollten die Musiker mit den Kindern nicht nur partnerschaftlich zusammenarbeiten, sondern ihnen auch etwas vorspielen.   Bestärken Sie die Musiker darin, ein musikalisch anspruchsvolles Werk zu präsentieren und bestehen Sie darauf, dass die Kinder konzentriert und leise zuhören. Bitten Sie die Musiker, aus dem Fernsehen bekannte Melodien zu vermeiden und führen Sie die Kinder von konkreten Musikwünschen weg. Nachdem die Musiker etwas vorgespielt haben, können Sie gemeinsam mit den Kindern und den Musikern eine Diskussion über die soeben gehörte Musik führen: 

  • Was ist euch an dem Stück aufgefallen?
  • Habt ihr bemerkt, dass...?
  • Was glaubt ihr, warum der Komponist...?
  • Was habt ihr bei der Musik gefühlt?
  • Warum war das so?